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Dr. Yaman Degirmenci gewinnt Nachwuchspreis der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Für seine Studie „De-novo Inkontinenz – Vaginale vs. Laparoskopische Chirurgie bei Behandlung eines apikalen Prolapses bei älteren Frauen“ gewinnt Dr. Yaman Degirmenci aus Mainz den Nachwuchspreis der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Gestiftet wurde die Auszeichnung durch die Firma ACTICORE AG.


Frankfurt am Main – Anlässlich des 33. Kongresses der Deutschen Kontinenz Gesellschaft am 11. und 12. November 2022 versammelten sich rund 1.000 Spezialistinnen und Spezialisten aus den Bereichen Medizin, Physiotherapie und Pflege sowie Fachpersonal aus Sanitätshaus und Apotheke in Frankfurt am Main. Sie vertraten somit alle Berufsgruppen, die an der Betreuung und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer Harn- oder Stuhlinkontinenz beteiligt sind. Das größte Treffen rund um Inkontinenz, Funktionsstörungen des Beckenbodens und benignem Prostatasyndrom bot ihnen auch in diesem Jahr ein wissenschaftlich hochkarätiges Programm mit Vorträgen, Seminaren, Workshops und Videosessions. Und darüber hinaus eine Plattform für einen intensiven Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen Professionen. Sie alle einte und eint ein Anliegen: Die Heilungschancen sowie die Lebensqualität der Erkrankten immer weiter zu erhöhen.

Prof. Dr. Andreas Wiedemann, Vorsitzender der Deutschen Kontinenz Gesellschaft und Protagonist der ACTICORE-Podcastreihe "Frag Wiedemann", stellte zu Beginn des Kongresses den neuen Slogan vor: Unter dem Motto "Gemeinsam für Kontinenz" soll von nun an das "fachübergreifende Teamwork aller beteiligten Expertinnen und Experten" gebündelt werden, verkündete Wiedemann. Schließlich seien die "Facetten der Volkskrankheit Inkontinenz sind so mannigfaltig", dass dieses Teamwork vonnöten sei, um "die Versorgung der breiten Gruppe von Betroffenen – also Kindern sowie Frauen und Männern in allen Altersgruppen – sicherzustellen und stetig zu verbessern". In diesem Sinne biete der Kongress das "optimale Forum", um voneinander zu lernen und Zusammenarbeit voranzutreiben. 

130 wissenschaftliche Vorträgen, 26 Fortbildungskurse, 12 Workshops – moderiert und konzipiert von 116 nationalen und internationalen Referenten: "Das vielfältige Programm bot allen Fachdisziplinen fundierte Inhalte, etwa neue Erkenntnisse über Diagnoseverfahren und bewährte Therapien, dazu Studien zu innovativen Behandlungen sowie praktisches Know-how in Hands-on-Workshop", bilanzierte Prof. Dr. Thomas Enzmann vom Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel im Anschluss an den Kongress. Der Urologe war neben Frauenarzt Prof. Dr. Boris Gabriel vom St. Josefs-Hospital Wiesbaden und Allgemein- und Viszeralchirurg Prof. Dr. Thomas Schiedeck vom Klinikum Ludwigsburg einer der diesjährigen Kongresspräsidenten.

Für Prof. Dr. Boris Gabriel stand die Beckenbodengesundheit im Fokus: "Darum treffen sich hier alle, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu vertiefen und neue Konzepte zu entwickeln und zu diskutieren – zum Wohl der betroffenen Kinder, Frauen und Männer." Prof. Dr. Thomas Schiedeck erinnerte daran, dass Beckenbodenerkrankungen nicht nur "vielfältiger Natur" seien, sondern "aufgrund des demografischen Wandels" zunehmend mehr Menschen träfen. Somit stellten diese "eine besondere Herausforderung an alle beteiligten Disziplinen" dar. Deren Zusammenwirken verbessere "nachweislich die Versorgung der Inkontinenz-Patienten", so Schiedeck: "So gelingt es, eine ganzheitliche und individuelle Strategie für Betroffene in unterschiedlichen Lebenssituationen zu entwickeln und anzubieten. Das zeigt sich zum Beispiel auch in den zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentren.“

Schwerpunkte des 33. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Zu den Schwerpunkten der Jahrestagung der Deutschen Kontinenz Gesellschaft gehörten unter anderem: Prävention und Therapie von Geburtsschäden im kleinen Becken, Beckenbodenfunktionsstörungen bei Mann und Frau, Behandlung geriatrischer Patienten, Verfahren bei Senkungen, etwa der Gebärmutter, innovative Strategien zur Beseitigung von Fisteln, Updates zur roboterassistierten Präzisionschirurgie sowie die aktuelle Situation bei der Heil- und Hilfsmittelversorgung. Darüber hinaus gab es Vorträge zu den Fortschritten der Zertifizierung der Kontinenz- und Beckenbodenzentren, an der fünf Fachgesellschaften beteiligt sind. Seine Premiere feierte ein Fortbildungsangebot für das Fachpersonal in Apotheke und Sanitätshaus, das nun auch in den interprofessionellen Austausch über die Versorgung bei Inkontinenz eingebunden wird.

ACTICORE stiftet Nachwuchspreis der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Im Rahmen des Kongresses verlieh die Deutsche Kontinenz Gesellschaft auch drei Preise: den Innovationspreis und den Nachwuchspreis des eingetragenen Vereins sowie eine Auszeichnung für den "besten Abstract 2022". Gestiftet von der Firma ACTICORE AG ging der diesjährige Nachwuchspreis an Dr. Yaman Degirmenci aus Mainz. Seine Studie "De-novo Inkontinenz – Vaginale vs. Laparoskopische Chirurgie bei Behandlung eines apikalen Prolapses bei älteren Frauen" überzeugte die Jury ebenso wie die „Erste klinische Erfahrungen mit einer neuen Methode für das pelvine intraoperative Neuromonitoring bei roboter-assistierter tiefer anteriorer Rektumresektion mit totaler mesorektaler Exzision“ von Dr. Christoph Marquardt aus Ludwigsburg, der mit dem Innovationspreis ausgezeichnet wurde. Zum "besten Abstract 2022" wurde die Arbeit „Die Tibiale Transcutane Nervenstimulation in der Behandlung der idiopathisch überaktiven Harnblase. Erkenntnisse aus dem prospektiven, placebokontrollierten TNT-Trial“ von Dr. Fabian Queißert gekürt. 

Denis Cohn, Co-Founder und CEO von ACTICORE sprach im Anschluss an den Kongress von einer "gelungenen Veranstaltung": "Wir freuen uns darüber, mit der Stiftung des Nachwuchspreises unseren Anteil daran zu leisten, dass frische Ideen junger Expertinnen und Experten ihren Weg in den wissenschaftlichen Kanon finden. Denn gegen die Folgen der Volkskrankheit Inkontinenz kommen wir nur gemeinsam an und auch nur dann, wenn wir bei der Entwicklung von Methoden und Hilfsmitteln zur Verminderung der Symptome nicht auf der Stelle verharren. Dr. Degirmenci steht mit seiner Studie für die notwendige und erfolgreiche Entwicklung neuer Ansätze zur Bekämpfung der Inkontinenz."

Dieser Beitrag wurde am 07.06.2023 von veröffentlicht.